Der Wiener Maler Anton Romako wird heute zum Kanon der Kunst des 19. Jahrhunderts gerechnet und gilt, spatestens seit Oskar Kokoschka ihn als Vorbild benannte, als Wegbereiter der Moderne in Osterreich. Zu dieser Einschatzung scheint allerdings wenig zu passen, dass Romako sich selbst immer wieder als Historienmaler bezeichnete. Denn bis heute wird die Historienmalerei zumeist als Inbegriff der akademischen Kunst und als Gegenpol zur Moderne gewertet. Romakos Bilder hingegen beweisen im Zusammentreffen von akademischer Tradition und individueller Formensprache, dass Historienmalerei und Moderne sich nicht ausschliessen mussen. Dieser Band veranschaulicht Romakos Anteil an der Transformation und Neudefinition des Historienbildes durch detaillierte Einzelanalysen und zahlreiche Vergleiche mit Werken der europaischen Historienmalerei. Der Autor eroffnet damit nicht nur neue Perspektiven auf das Werk Romakos, sondern auch auf allgemeine Probleme und Entwicklungstendenzen der Historienmalerei im 19. Jahrhundert.