Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Übersetzung von Shoah-Überlebendenberichten ins Deutsche. Die Arbeit geht der Frage nach, welche Problematik sich aus dieser besonderen Konstellation in der die Opferperspektive auf den TäterInnenkontext prallt für das Übersetzen ergibt und wie diese gelöst werden kann. Anhand der exemplarischen Übersetzung einiger Teile des Buches Los Niños Escondidos Del Holocausto a Buenos Aires von Diana Wang aus dem Spanischen ins Deutsche wird der Übersetzungsvorgang dargestellt, sich ergebende Übersetzungsprobleme analysiert und Lösungsstrategien aufgezeigt. Die Erinnerung an die Shoah wird bald ausschließlich auf Repräsentation angewiesen sein und hier spielt das Übersetzen eine zentrale Rolle. Dem will diese Publikation Rechnung tragen.
Aus dem Inhalt: Die Perspektive der TäterInnen: Betrachtungen zur
Vergemeinschaftungsform der Zielkultur Die Rolle von Überlebendenberichten
im Land der TäterInnen Zur «anderen» Perspektive des Ausgangstexts:
Erinnerung im Opferkontext Die Frage der Repräsentation: Wer spricht hier
für wen? Das Werkzeug: Funktionales Übersetzen nach Nord Zur Übersetzung
von Diana Wangs Los Niños Escondidos - Del Holocausto a Buenos Aires
Textspezifik: NS-Deutsch, Lagersprache und die Kinderperspektive der Berichte
Über die Sprache hinaus: Das Vermächtnis der Überlebenden weitergeben.
Die Autorin: Sylvia Carmen Degen wurde 1972 geboren. Sie studierte Fachkommunikation in Magdeburg und Madrid. Seit Jahren ist sie in verschiedenen politischen Gruppen und Initiativen mit den Themenschwerpunkten Antifaschismus, deutsche Erinnerungspolitik und Feminismus tätig. Ihr translationswissenschaftlicher Schwerpunkt ist Übersetzen und Ideologie. Sie lebt und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin in Berlin.