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E-raamat: Forum für osteuropäische Ideen- und Zeitgeschichte: Jahrgang 23,2

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Die gegenwärtige junge Generation, die in den vergangenen Jahren nach dem Schicksalsjahr 1917 herangereift ist, … kann sich wahrscheinlich die Weltanschauung und den Glauben jener Menschen nur schwer vorstellen…, deren Seele in der sogenannten „Epoche der Selbstherrschaft“, d. h. vor 1905, geprägt wurde. … In jener Epoche war die überwiegende Mehrheit der Russen aus den Reihen der sogenannten „Intelligencija“ von einem einzigen Glauben beseelt, hatte einen einzigen „Lebenssinn“. Diesen Glauben kann man am besten als Glauben an die Revolution definieren ... Die Revolutionäre warfen den Liberalen persönliche Feigheit vor, die sie in jedem Vermeiden revolutionärer Untergrundtätigkeit oder im Mangel an sittlich-politischem Temperament, in der Unentschiedenheit und Halbherzigkeit im Kampf gegen die bestehende Ordnung sahen. Die Liberalen und „Gemäßigten“ fühlten sich in ihrer tiefsten Seele selbst als Sünder und Schwächlinge, als zum Heroismus der Revolutionäre unfähig. Sie hatten kein ruhiges Gewissen. Den Sozialismus oder radikalen Demokratismus grundsätzlich zu kritisieren, wäre niemandem in den Sinn gekommen. ... Kritik am Sozialismus und Radikalismus war eine unerhörte Häresie. … Darüber hinaus erforderte … schon die offene Vertretung einer politisch gemäßigten Haltung soviel Zivilcourage, wie sie nur wenige besaßen, denn nicht nur die Titulierung als „Konservativer“ oder „Rechter“ war eine Beschimpfung, sondern bereits die Bezeichnung „gemäßigt“ galt als solche. … [ Der] „Gemäßigte“ war der Spießbürger, furchtsam, bar jedes Heroismus, der aus Feigheit oder Unentschlossenheit das Unversöhnliche versöhnen wollte, ein Wesen, das „weder heiß noch kalt“ ist und sich auf unzulässige Kompromisse einlässt. Wie gesagt, hatten die „Gemäßigten“ selbst in dieser Hinsicht kein reines Gewissen, sie fühlten sich nicht ganz frei von diesen Mängeln. In den meisten Fällen betrachteten sie die Revolutionäre wie kirchlich eingestellte Laien die Heiligen und Asketen betrachten – als unerreichbare Muster an Vollkommenheit; denn je linker, desto besser, höher, heiliger.(Aus dem Beitrag von Simon L. Frank) (Aus dem Beitrag von Wolfgang Stephan Kissel)